Pferdedecken

Nicht nur Pferdeneulinge, sondern auch jahrzehntelange Pferdehalter fragen sich nach einem Blick in die Sattelkammer häufig: „Welche Pferdedecken sind überhaupt sinnvoll? Brauche ich überhaupt so viele verschiedene Decken?“

Die Antwort lautet in den meisten Fällen wie so oft: Kommt drauf an.

Unstrittig ist, dass es leider nicht die eine Pferdedecke für alle Situationen gibt.
Es gibt viele verschiedene Arten von Pferdedecken für völlig unterschiedliche Einsatzgebiete. Die wichtigsten Modelle und ihre Verwendung finden Sie hier im Überblick.

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Die unterschiedlichen Pferdedecken Arten

1. Winterdecken

Manche Pferde frieren schneller als andere.

Das können geschorene Pferde sein, Pferde die überwiegend im Warmstall gehalten werden aber auch alte oder geschwächte Tiere. Gerade in der Übergangszeit, wenn die Nächte schon kühl sind, die Pferde aber noch draußen bleiben können, kann eine wärmende Pferdedecke sehr sinnvoll sein. Auch bei sehr kalten Temperaturen in Außenhaltung ist eine Winterdecke empfehlenswert.

2. Regendecken

Regendecken sind vor allem für Pferde sinnvoll die aus verschiedenen Gründen nicht nass werden dürfen. Zum Beispiel bei Verletzungen, aber auch bei Erkrankungen. Auch wenn die Pferde anfällig für Erkältungskrankheiten sind, kann eine Regendecke bei Ausritten oder Außenhaltung angebracht sein. Auch im Herbst- oder im Frühjahr kann eine Regendecke eine lohnenswerte Anschaffung sein, wenn dadurch längere Weidegänge möglich werden. Im Gegensatz zu den „Sommerregendecken“ die keinerlei Fütterung haben, sollten diese Übergangsdecken dann eine leichte Fütterung aufweisen.
 

3. Abschwitzdecken

Abschwitzdecken verhindern das Auskühlen der Pferde nach dem Training. Sie leiten den Schweiß nach außen und verhindern gleichzeitig ein Auskühlen durch Verdunstungskälte.

Diese entsteht nicht nur bei hart trainierten, sondern auch bei ungeschorenen Pferden. So verhindert eine gute Abschwitzdecke Erkältungen und schmerzhafte Muskelverspannungen und Rückenprobleme.

4. Fliegendecken

Fliegendecken schützen alle Pferde vor Fliegen und anderem Stechgetier. Damit wirken sie nicht nur unangenehmen Juckreiz sondern auch entzündeten Stichstellen und durch Stechfliegen oder -mücken übertragbaren Krankheiten entgegen. Sie sind sowohl bei Weide-, als auch bei Stallhaltung sinnvoll. Es gibt spezielle Fliegendecken zur Weidehaltung aber auch zum Ausreiten. Letztere sorgen natürlich auch für zusätzliche Sicherheit des Reiters, da ein Pferd durch einen Insektenstich durchaus mal in Panik geraten kann.
 

5. Stall- und Transportdecken

Stalldecken wärmen das Pferd und können es vor Verletzungen durch Schrubbern an der Wand schützen. Gerade alte, kranke aber auch geschorene Pferde haben im Winter ein erhöhtes Wärmebedürfnis. Außerdem erleichtert eine Pferdedecke die Reinigung des Pferdes, wenn die Pferde sich gerne hinlegen. Sie sollten bei Kauf einer Stalldecke darauf unbedingt darauf achten, dass diese atmungsaktiv ist. Eine glatte Oberfläche erleichtert die Reinigung. Ein Pferd sollte vor dem Eindecken unbedingt sauber sein, da es sich sonst wundscheuern kann. Wer seine Stalldecke auch als Transportdecke nutzen möchte, sollte sich darüber im klaren sein, dass eine Stalldecke nicht wasserdicht ist.
 

6. Satteldecken

Satteldecken schützen das Pferd vor Druckstellen unter dem Sattel. Gleichzeitig wird auch das Sattelmaterial geschont. Natürlich sollte man gerade hier auf gute Qualität achten. Darüber hinaus verhindern Satteldecken in den verschiedensten Variationen das Auskühlen des Pferdes. So können Rückenprobleme beim Pferd vermieden oder zumindest vermindert werden. Satteldecken sollten atmungsaktiv und schweißaufsaugend sein. Hinterher müssen sie natürlich gründlich getrocknet werden. Gerade bei Satteldecken ist die korrekte Passform immens wichtig, da sonst schmerzhafte Druckstellen entstehen können.
 

Was sind die Vor- und Nachteile einer Pferdedecke?

 
Eine Pferdedecke hält das Pferde je nach Eigenschaft warm und trocken. Darüber hinaus kann sie vor Ungeziefer schützen und Erkältungen vorbeugen, indem sie das Auskühlen verhindert. Aber es gibt durchaus auch Nachteile die Pferdedecken haben können, wenn man sie falsch benutzt:
 

1. Verletzungsgefahr

Es kommt immer wieder zu schweren Verletzungen durch unpassenden oder nicht richtig angezogene Pferdedecken. Nur eine richtig und sicher sitzende Decke (auch wenn das Pferd buckelt oder sich wälzt) bietet dem Pferd den gewünschten Schutz. Auch Scheuerstellen oder Fisteln durch schlecht sitzende oder zu eng gegurtete Decken sind möglich.
 

2. Überhitzung des Pferdes

Wer eine Pferdedecke verwendet, sollte immer einen Blick auf die Außentemperaturen und die Sonneneinstrahlung haben. Auch im Winter kann es Pferden unter einer schweren Winterdecke (bei entsprechender Sonneneinstrahlung) zu warm werden.
 

Wie viel Denier (DEN) sollte eine gute Pferdedecke haben?

 
Denier ist eine Maßangabe, die die Reißfestigkeit von Gewebe angibt. Hier gilt also: je mehr, desto besser. Leichte Übergangsdecken sollten mindestens 600 DEN haben, gute Winterdecken nicht unter 1000 DEN.
 

Welche Kriterien muss eine gute Pferdedecke sonst erfüllen?

 
Eine gute Pferdedecke sollte möglichst leicht sein. Zum einen damit das Pferd nicht dauerhaft zusätzliches Gewicht mit sich rumtragen muss, zum anderen weil natürlich auch Sie selber nicht dauernd schwere Decken durch die Gegend schleppen müssen.
 
Sie sollte außerdem möglichst gut passen. Eine zu kleine Pferdedecke wird das Pferd nicht ausreichend schützen. Ein zu große Decke kann die Beweglichkeit einschränken und zu schweren Verletzungen führen.
 
Außerdem sollte eine Pferdedecke natürlich leicht zu reinigen sein. Bestenfalls sollte sie maschinenwaschbar sein, damit man sie im Notfall auch einfach desinfizieren kann.
 
Wichtig ist auch, dass eine Pferdedecke luftdurchlässig und atmungsaktiv ist, damit das Pferd darunter nicht schwitzt.
 
Pferdedecke in Benutzung

Wie verwendet man die Pferdedecke richtig?

 
Das Wichtigste ist natürlich, dass eine Pferdedecke nach ihrer Bestimmung verwendet wird. Eine Winterdecke im Hochsommer oder eine Stalldecke im Regen wird einem Pferd viel mehr schaden als nutzen. Dann wäre keine Pferdedecke die bessere Lösung.


Der zweite wichtige Punkt ist, dass die Pferdedecke auch in der richtigen Größe gewählt wird. Bestenfalls nutzt sie sonst nichts, schlimmstenfalls kann sich das Pferd damit verletzen.

Außerdem müssen Sie natürlich darauf achten, dass die Pferdedecke auch sicher sitzt. eine verrutschende Pferdedecke kann Panik auslösen, oder das Pferd kann sich schwer verletzen, wenn es selber auf die Decke tritt oder damit irgendwo hängen bleibt.