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Wurmkur beim Pferd
Wann ist eine Wurmkur beim Pferd notwendig, welcher Wirkstoff ist der Beste und warum sollte man diese überhaupt durchführen? Bei uns erfahren Sie alles was Sie wissen müssen und wo Sie geeignete Preparate kaufen können.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wurmkur beim Pferd
- 1.1 Spulwurm, Palisadenwurm und Co - Entwurmung bei Pferden
- 1.2 Gibt es einen richtigen Zeitpunkt für eine Wurmkur beim Pferd?
- 1.3 Welche Vorteile und Nachteile einer Entwurmung gibt es?
- 1.4 Besonderheiten bei Jungpferden
- 1.5 Pasten, Gels, Tablette, Pulver und Co - Was ist zu empfehlen?
- 1.6 Strategische oder Selektive Wurmkur - Was ist das Richtige für mein Pferd?
- 1.7 Welches Entwurmungsmittel? - Die Wirkstoffe
- 1.8 Vorbeugung
- 1.9 Gesundes Pferd - Glücklicher Reiter
Spulwurm, Palisadenwurm und Co - Entwurmung bei Pferden
Gibt es einen richtigen Zeitpunkt für eine Wurmkur beim Pferd?
Der richtige Zeitpunkt für die Entwurmung kann den Jahreszeiten nach gewählt werden. Im Frühling wird gegen Strongyliden vorgegangen. Das sind Würmer, die sich im Darm festsetzen. Im Sommer wird wie im Frühling vorgegangen. Zusätzlich werden Bandwürmer mitbehandelt. Im Frühherbst wird die gleiche Entwurmung wie zuvor im Sommer fortgesetzt. Strongyliden und Magendasseln werden dann Herbst bis Winter behandelt.
- Rundwürmer
- Magendasseln
- Bandwürmer
Welche Vorteile und Nachteile einer Entwurmung gibt es?
Ein großer Vorteil der vorsorglichen Wurmkur beim Pferd ist es, dass man dadurch Erkrankungen im Darmtrakt des Pferdes verhindern kann. Neben Koliken und Verstopfung können die Würmer, die sich gerne durch die Darmwand durchfressen im schlimmsten Fall den Tod des Pferdes hervorrufen.
Der Nachteil an der Entwurmung ist, dass auch bei richtiger Dosierung die Entwurmung eine Belastung für die natürliche Darmflora des Pferdes darstellt. Die Wurmmittel sind zwar bei richtiger Dosierung im Regelfall gut verträglich, trotzdem kann es zu Begleiterscheinungen während der Gabe kommen.
Bei einer Überdosierung treten Nebenwirkungen im Bereich des Darmtraktes des Pferdes auf. Koliken, Kotwasser und Durchfall sind mögliche Anzeichen die bei einer zu hohen Dosis auftreten können.
Aber auch eine Unterdosierung birgt Gefahren. Einige Würmer bleiben möglicherweise im Darm zurück und können Resitenzen gegenüber dem verabreichten Wirkstoff bilden. Eine neuerliche Gabe des selben Mittels wäre dann nicht mehr sinnvoll. Zum Glück enstehen Resistenzen bei Würmern deutlich langsamer als bei beispielsweise Bakterien.
Besonderheiten bei Jungpferden
Pasten, Gels, Tablette, Pulver und Co - Was ist zu empfehlen?
Es ist nicht bedeutsam, ob die Entwurmung in Form von Pasten, Pellets, Gels oder in Tabletten gegeben wird – wichtig ist, dass die Kur ausreichend hoch dosiert ist und das Pferd die Wirkstoffe aufnimmt. Ist das genaue Gewicht eines Pferdes nicht bekannt und das Wiegen nicht möglich, kann das Gewicht bei ausgewachsenen Pferden mit Hilfe einer Formel geschätzt werden:
Gewicht(kg)=[Brustumfang(cm) x Brustumfang(cm) x Körperlänge(cm)]:11900
Um sicher zu gehen sollte man jedoch einen Tierarzt konsultieren.
Strategische oder Selektive Wurmkur - Was ist das Richtige für mein Pferd?
Bei der strategischen Wurmkur wird allen Pferden eines Bestandes in einem festgelegten Zeitabschnitten das Wurmmittel verabreicht. Dies ist jedoch vergleichbar mit einem Ratespiel, da man nur erahnen kann welche Würmer zu welcher Jahreszeit aktiv sind.
Da die Sorge der Resistenzentwicklung bei vielen Pferdebesitzer bzw. Pferdebesitzerinnen im Vordergrund steht, greifen viele auf die Selektive Wurmkur zurück. Hierbei zählt die Anzahl der Parasiteneier, die fortlaufend in Pferdeäpfel untersucht wird. Ist ein starker Befall sichtbar, wird auf ein auf den aktuellen Befall abgestimmtes Mittel zurückgegriffen. Dessen Wirkung wird wieder mittels einer Kotanalyse überprüft. Wichtig hierbei ist die kontinuierliche Überprüfung der Pferdeäpfel, besonders, wie zuvor erwähnt, wenn sich Jungtiere im Stall befinden.
Wenn in einer Kotprobe Eier von Parasiten nachgewiesen werden, wird die Gabe eines Wurmittels verabreicht. Zu Beginn wird dann alle ein bis zwei Monate eine Probe entnommen. Nach einer Pause wird nach drei Monaten nochmals getestet.
Während der Kur ist es wichtig dem vierbeinigen Freund eine optimale Fütterung zu bieten. Das Futter sollte getreide- und melassefrei sein und das Tier mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen.
Welches Entwurmungsmittel? - Die Wirkstoffe
- Praziquantel: Ist ein Wirkstoff der zu spastischen Lähmungen des Wurmes führt, die tödlich enden.
- Febantel / Fenbendazol: Dieser Wirkstoff veranlässt, dass sich Parasiten von der Darmwand lösen und mit dem Kot ausgeschieden werden.
- Pyrantel: Auch dieser Wirkstoff führt zu einer Lähmung der muskelversorgenden Nerven in den Würmern und die Parasiten werden über den Kot ausgeschieden.
- Ivermectin / Moxidectin: Diese Wirkstoffe bewirken ebenso eine Lähmung der Parasiten und führen zur Ausscheidung.
Vorbeugung
Die natürliche Entwurmung kann bei starkem Befall des Pferdes keinen chemischen Wirkstoff ersetzen, deshalb ist sie ideal als Vorbeugung zu verwenden. Folgende Pflanzen können vorbeugend wirken: Malve, Fenchel oder Kamille.
Gesundes Pferd - Glücklicher Reiter
Nach dem Motto – Gib einem Pferd was es braucht und es wird dir sein Herz schenken – wird Ihr Pferd Ihnen dankbar sein, wenn Sie sich mit dem Thema Entwurmung eingehend beschäftigen.