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Haarlinge & Milben beim Pferd behandeln

Wenn Pferde unruhig werden, sie vermehrt Juckreiz verspüren, unter Haarverlust und unter Krusten an der Haut leiden, wird es höchste Zeit, sich über Parasiten wie Haarlinge und Milben auseinanderzusetzen. Hat ein Pferd Parasiten, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sich weitere Pferde am Hof anstecken. Um das zu verhindern, ist es ratsam sich Fachwissen anzueignen.

Haarlinge beim Pferd

Haarling Pferd

Haarlinge beim Pferd treten vor allem gegen Ende des Winters auf und nisten sich in der Mähne oder im Schweif ein. Zwei Eier pro Tag legen die Haarlinge und sie ernähren sich von Haaren und Hautschuppen. Dies ruft Entzündungen beim Pferd hervor, die sich unbehandelt auf den ganzen Körper ausbreiten können.

Am besten kann man den Befall erkennen, wenn man mit der Bürste durch die Mähne kämmt und danach diese auf einem weißen Tuch abstreift. Hier kann man braune Haarlinge mit freiem Auge sehen. Auch die Eier der Haarlinge kann man beim genaueren Hinsehen erkennen.

Milben beim Pferd

Milben beim Pferd
Bei einem Milbenbefall treten ähnliche Symptome auf. Die Milben ernähren sich beim Pferd auch von Hautschuppen und Blut. Sind Milben bereits in der Haut eingenistet, kommt es zu Bläschen oder kleinen Knoten.
 
Man kann mit Hilfe eines Milbentestes feststellen, um welche Art es sich handelt. Insgesamt kennt man über 50.000 verschiedene Milbenarten. Dazu wird vom Tierarzt die Haut und das Fell abgerieben und unter einem Mikroskop betrachtet.
 
Dieses Ungeziefer tritt im Herbst und Winter vermehrt auf, da die Luftfeuchtigkeit in diesen Jahreszeiten sehr hoch ist und die Parasiten sich in dieser Zeit einen Wirt suchen.

Unterscheidung Milbe und Haarling

Werden Haarlinge nicht behandelt vermehren sie sich schnell über den gesamten Körper des Pferdes. Im Gegensatz dazu befallen Milben meist nur einzelne Körperteile. Weiters sind Milben, die zu den Spinnentieren zählen, sehr viel kleiner als Haarlinge, die zu den Tierläusen zählen, und können nur unter einem Lichtmikroskop erkannt werden.

Ansteckungsgefahr für den Menschen

Bei den Haarlingen ist die Chance sich anzustecken eher gering, da man als Mensch nicht genug Haare besitzt, sodass man als Wirt attraktiv wäre. Aber zur Vorsicht nach dem Stallbesuch eine heiße Dusche nehmen und Haare waschen.

Einige Milbenarten sind sehr wohl auch auf den Menschen übertragbar, obwohl es auch bei diesen Parasiten eher unwahrscheinlich ist. Auf Nummer sicher kann man gehen, wenn man die Parasiten von einem Tierarzt bestimmen lässt.

Behandlung und Wirkstoffe

Haarlinge und Milben beim Pferd behandeln
Bei Befall eines der Ungeziefer wird ein Antiparasitikum, das die Parasiten absterben lässt, verabreicht. Zusätzlich sollten alle Pferde des Bestandes damit behandelt werden.
 
An sehr stark betroffenen Stellen kann man das Fell ausscheren. Weiters sollten die gesamten Putzutensilien gereinigt werden, um eine Neuansteckung zu vermeiden. Wichtig ist es, während der Behandlung besonders auf eine gute Ernährung des Pferdes zu achten.
 
Ideal wäre es dem Tier Zink zuzufüttern und mit Kieselgur die befallenen Stellen einzureiben. Bei Milbenbefall kann zusätzlich noch ein Anti-Milbenshampoo verwendet werden. Da das Antiparasitikum nicht auf die Eier wirkt, sollte die Behandlung nach zehn bis vierzehn Tagen wiederholt werden.

Einem Befall vorbeugen

Pferd gesund

Vor allem bei Fohlen und älteren Tieren ist es wichtig das Immunsystem zu stärken. Mit Essigwasser kann das Pferd gewaschen werden oder Tiroler Steinöl zur Vorbeugung angewendet werden.

Putzutensilien, Decken und Sattelunterlagen regelmäßig reinigen und wenn möglich für jedes Pferd eine eigene Bürste einsetzen.
Pflegemittel für das Fell verwenden.

Zusätzlich kann Kokosöl lästige Parasiten fernhalten.

Gesundes Pferd – Glücklicher Reiter
„Pferde sind Engel mit Fell“ – deshalb zahlt es sich auf alle Fälle aus, sich der Fellpflege und Hygiene seines Tieres zu widmen.