Hufrehe beim Pferd erkennen und behandeln

Pferdebesitzer kennen sie nur zu gut und fürchten sich vor dieser Erkrankung. Die Hufrehe. Vor allem die Besitzer, die ein Pony bei sich zu Hause haben sind häufiger mit der Erkrankung beschäftigt. Dies haben Statistiken ergeben. Die Krankheit hat keinen genetischen Ursprung, sondern ist eine Auswirkung, die durch Fehlverhalten bei der Haltung entsteht. Die Forschung hat aber noch nicht genau herausgefunden warum dies so ist. Heutzutage weiß man, dass vor allem das Futter der Tiere eine große Rolle spielt und auch das metabolische Syndrom eine Möglichkeit der Entstehung sein kann.

Was ist Hufrehe?

Hufrehe ist eine Erkrankung des Pferdes, bei der sich die Huflederhaut entzündet. Die Erkrankung kommt meist paarig vor. Das bedeutet, die Hufrehe befällt entweder die Vorderhufe oder die Hinterhufe. Es kann aber auch bei Extremfällen dazu kommen, dass alle vier Hufe befallen werden.
 
Bei der Erkrankung besteht eine sehr ausgeprägte Entzündung der Lederhaut am Huf. Wird diese Entzündung nicht behandelt dann kann es passieren, dass das Hufbein sich senkt oder dreht und das so genannte Ausschuhen entsteht.
Hufrehe Pferd

Wie entsteht eine Hufrehe beim Pferd?

Die Hufrehe kann mehrere Ursachen haben. Es kann zum Beispiel passieren, dass das Tier sich überbelastet. Dies passiert dann, wenn das Pferd sehr lange in der Box steht oder nur sehr wenig bis keinen Auslauf bekommt. Auch ein eisiger Boden kann ein Auslöser sein, wenn das Pferd darauf über längere Zeit stehen muss.
 
Neben der Belastungsrehe gibt es auch die Geburtsrehe. Hierbei entsteht die Hufrehe durch Endotoxine, die dadurch entstehen können, dass die Nachgeburt nicht ganz abgeht. Dabei wird die Nachgeburt dann von Bakterien zersetzt. Dies ist ein äußerst gefährlicher Zustand für das Tier.
 
Ebenfalls kann eine Vergiftungsrehe die Ursache sein. Dabei nimmt das Tier unabsichtlich giftige Pflanzen auf. Diese können sich zum Beispiel in Mischfutter befinden oder auch auf der Weide zu finden sein.
 
Das metabolische Syndrom, kurz EMS kann ebenfalls die Ursache für die Erkrankung spielen. Hierbei wird der Zuckerstoffwechsel des Tieres durch falsche Nahrung gestört.
 
Auch das Cushing Syndrom ist eine Erkrankung, die die Hufrehe auslösen kann. Bei dieser Erkrankung ist der Cortisolspiegel stark erhöht. Hier liegt ein Tumor oder auch eine Veränderung des Hypophysen-Zwischenlappens vor. Dadurch wird zuviel Cortisol ausgeschüttet und es kommt zu schlimmen Symptomen.
Hufrehe Ursachen

An welchen Symptomen erkennt man eine Hufrehe?

Bei den Tieren ist deutlich zu erkennen, dass sie sich schonen und aus diesem Grund viel liegen. Zudem haben sie starke Schmerzen, was sich ebenfalls bemerkbar macht. Sie sind von Ängsten geplagt und sind unruhig. Oft lahmt das Tier.

Welche Stadien der Krankheit gibt es?

Es gibt verschiedene Stadien, die die Hufrehe ausmachen. Hier ein Überblick.

  • Stadium 1: Die Huflederhaut ist entzündet, es treten Schmerzen auf.
  • Stadium 2: Hufbein und Hornkaspsel weichen auf. Es findet eine Hufsenkung statt.
  • Stadium 3: Die Verbindung zwischen Hufbein und Hornkaspel löst sich. Das Hufbein rotiert.
  • Stadium 4: Die Sohle wird von der Spitze des Hufbeins durchstoßen. Es entsteht ein Hufbeindurchbruch.
  • Stadium 5: Ausschuhen. Die Hufbeinkapsel löst sich komplett vom Hufbein.

Wie behandelt man die Hufrehe beim Pferd?

Es ist immer sehr wichtig, dass Sie sofort einen Tierarzt kontaktieren, wenn Sie eine Hufrehe bei Ihrem Tier feststellen sollten. Zudem kann folgendes getan werden.

  • ein Polsterverband wird durch den Tierarzt angelegt
  • Entzündungshemmer werden gegeben
  • starke Kühlung
  • das Futter wird umgestellt bzw. verbessert
  • pflanzliche Heilkunde