Spirulina Pferd

Spirulina für Pferde: Ein Wundermittel oder überbewertet?

Jeder, der sein Pferd liebt, möchte nur das Beste für sein Tier. Da kommt man nicht drum herum, sich mit verschiedenen Futterzusätzen zu beschäftigen. Ein Name, der immer wieder auftaucht: Spirulina. Angeblich soll es das Immunsystem stärken, die Haut verbessern und den Muskelaufbau unterstützen. Aber hält dieses „Superfood“ wirklich, was es verspricht? Ich habe mich intensiv damit beschäftigt, verschiedene Meinungen eingeholt und meine eigenen Erfahrungen gesammelt. Hier erfährst du, wann Spirulina sinnvoll sein kann – und wann du dir das Geld lieber sparen solltest.


Was ist Spirulina überhaupt?

Spirulina ist eine blau-grüne Mikroalge, die eigentlich zu den Cyanobakterien gehört. Sie wächst in alkalischen Salzseen und ist extrem nährstoffreich. Kein Wunder, dass sie schon von den Azteken genutzt wurde. Heute landet sie in Smoothies, Kapseln und eben auch im Pferdefutter.

Warum wird Spirulina für Pferde empfohlen?

Die Idee hinter der Fütterung von Spirulina ist simpel: Sie enthält eine Vielzahl an wichtigen Nährstoffen, die dem Pferd zugutekommen können. Dazu gehören:

  • Proteine: Bis zu 60 % Eiweißanteil – perfekt für den Muskelaufbau.

  • Vitamine & Mineralstoffe: Besonders Beta-Carotin, B-Vitamine, Eisen und Magnesium sind reichlich vorhanden.

  • Phycocyanin: Ein natürlicher Farbstoff, der entzündungshemmend wirken soll.

  • Antioxidantien: Sie helfen, den Körper vor freien Radikalen zu schützen.

Klingt beeindruckend, oder? Aber nicht alles, was viele Nährstoffe enthält, ist automatisch ein Wundermittel. Also schauen wir uns an, was Spirulina tatsächlich bewirken kann.


Welche Vorteile könnte Spirulina für dein Pferd haben?

1. Stärkt das Immunsystem

Ein schwaches Immunsystem macht sich oft schleichend bemerkbar. Dein Pferd ist öfter schlapp, neigt zu Infekten oder erholt sich langsamer. Einige Pferdebesitzer schwören darauf, dass Spirulina hier helfen kann. Es enthält natürliche Antioxidantien, die den Körper unterstützen sollen. Meine Stute, die in der kalten Jahreszeit oft mit Erkältungen zu kämpfen hatte, wurde nach einer Kur mit Spirulina tatsächlich widerstandsfähiger.

2. Muskelaufbau und Regeneration

Hochwertiges Eiweiß ist für Pferde essenziell, besonders wenn sie sportlich genutzt werden. Ich habe Spirulina gezielt bei einem Jungpferd ausprobiert, das Muskulatur aufbauen sollte. Der Effekt? Das Pferd hat sich schneller erholt und schien kräftiger zu werden. Allerdings braucht es Zeit – eine Woche Spirulina reicht nicht aus, um Wunder zu erwarten.

3. Kann bei Hautproblemen helfen

Kennst du diese Pferde, die sich im Sommer ständig scheuern? Mein Wallach hatte jahrelang mit Sommerekzem zu kämpfen. Nach ein paar Wochen mit Spirulina wurde es tatsächlich besser. Es gibt einige Berichte, dass Spirulina entzündungshemmend wirkt und die Hautgesundheit verbessern kann. Aber: Es ist kein Ersatz für konsequente Pflege.

4. Unterstützung der Darmflora

Verdauungsprobleme wie Kotwasser oder Blähungen sind ein häufiges Thema. Spirulina enthält Stoffe, die das Gleichgewicht der Darmbakterien positiv beeinflussen könnten. Mein älteres Pferd hatte immer mal wieder leichte Verdauungsprobleme – mit Spirulina wurden sie seltener. Ob es direkt daran lag oder an der Kombination mit anderen Maßnahmen, kann ich nicht zu 100 % sagen, aber es war ein positiver Effekt.


Risiken und Nebenwirkungen – nicht für jedes Pferd geeignet

Natürlich hat auch Spirulina seine Grenzen. Es gibt einige Punkte, die du unbedingt beachten solltest:

1. Nicht überdosieren

Spirulina enthält viel Eiweiß. Zu viel davon kann die Nieren belasten – besonders bei Pferden mit Stoffwechselproblemen. Eine Überdosierung bringt keinen zusätzlichen Nutzen, sondern kann schaden.

2. Qualität ist entscheidend

Spirulina kann Umweltgifte speichern. Billigprodukte sind oft nicht auf Schadstoffe geprüft. Ich empfehle, nur hochwertige Ware von vertrauenswürdigen Herstellern zu kaufen. Lieber ein paar Euro mehr ausgeben, als später Probleme zu haben.

3. Manche Pferde mögen es nicht

Hier kommt das große Problem: Der Geschmack. Spirulina riecht intensiv – fast fischig. Mein erstes Versuchspferd hat es sofort gefressen, das zweite hat das Futter komplett verweigert. In Mash oder mit Apfelmus gemischt, klappt es bei vielen Pferden besser.


Wie dosierst du Spirulina richtig?

Die richtige Menge hängt von Größe, Gewicht und Einsatzgebiet des Pferdes ab. Ein paar Richtwerte:

  • Ponys & Kleinpferde: 5-10 g pro Tag

  • Großpferde: 10-20 g pro Tag

  • Sportpferde oder Pferde mit erhöhtem Bedarf: bis zu 30 g pro Tag

Tipp: Fang mit einer kleinen Menge an und steigere langsam. So gewöhnst du dein Pferd an den Geschmack und kannst beobachten, wie es darauf reagiert.


Pulver oder Pellets – was ist besser?

Spirulina gibt es in verschiedenen Formen:

  • Pulver: Lässt sich gut unters Futter mischen, hat aber einen starken Eigengeruch.

  • Pellets: Einfacher in der Handhabung und werden oft lieber gefressen.

Welche Variante besser ist, hängt vom Pferd ab. Mein persönlicher Favorit: Pellets – einfach, sauber und kein nerviges Feinstaubproblem.


Erfahrungen aus der Praxis – was sagen andere Pferdebesitzer?

Ich habe mich umgehört und folgende Rückmeldungen bekommen:

  • Nadine, Islandpferdehalterin: „Mein Wallach hatte schlimmes Sommerekzem. Nach sechs Wochen Spirulina war es deutlich besser. Kein Wundermittel, aber eine echte Hilfe.“

  • Thomas, Westernreiter: „Ich nutze Spirulina als Ergänzung fürs Training. Mein Pferd baut besser Muskeln auf und ist vitaler.“

  • Lisa, Reitlehrerin: „Drei Pferde getestet, zwei fressen es, eins verweigert es. Die beiden, die es fressen, haben ein schöneres Fell bekommen.“

Jedes Pferd reagiert anders – ausprobieren lohnt sich, aber Wunder sollte man nicht erwarten.


Die besten Spirulina Produkte für Pferde

1. Kräuterland Spirulina Pulver für Pferde (750g)

✔ 100 % reines Spirulina-Pulver, fein gemahlen
✔ Hoher Eiweißgehalt (ca. 60 %)
✔ Ohne Zusatzstoffe, vegan, glutenfrei und laktosefrei
✔ Unterstützt den Muskelaufbau und das Immunsystem

Mögliche Nachteile:
✘ Könnte für empfindliche Pferde geschmacklich ungewohnt sein
✘ Feines Pulver kann stauben

➡ Empfohlene Dosierung: 20–40 g täglich für Großpferde


2. GOLDEN PEANUT Spirulina Algen Pulver (1 kg)

✔ 100 % reines Spirulina-Pulver mit aufgebrochenen Zellwänden (bessere Nährstoffaufnahme)
✔ Enthält Beta-Carotin, Eisen und Linolsäure
✔ Schadstoffgeprüft, nicht genetisch modifiziert, glutenfrei und vegan

Mögliche Nachteile:
✘ Hochwertiges Spirulina kann teurer sein als andere Ergänzungen
✘ Manche Pferde brauchen eine Eingewöhnungszeit

➡ Empfohlene Dosierung: 30 g täglich für ein Großpferd (ca. 500 kg)


3. Bio Spirulina Pulver (1 kg, EU-ÖKO-zertifiziert)

✔ 100 % biologisches Spirulina ohne künstliche Zusätze
✔ Hoher Eiweißgehalt, unterstützt den Stoffwechsel und das Immunsystem
✔ Nachhaltig nach EU-ÖKO-Standard angebaut

Mögliche Nachteile:
✘ Bio-Qualität ist oft teurer als konventionelles Spirulina
✘ Geschmack kann für manche Tiere gewöhnungsbedürftig sein

➡ Empfohlene Dosierung: Je nach Bedarf, meist 20–40 g pro Tag


4. Spirulina Pellets (1 kg) für Pferde und Hunde

✔ Einfache Fütterung durch Pellet-Form, weniger Staubentwicklung
✔ Enthält natürliche Vitalstoffe für mehr Energie und Leistungsfähigkeit
✔ Geeignet für Pferde und Hunde

Mögliche Nachteile:
✘ Pellets können weniger konzentriert sein als reines Pulver
✘ Nicht jedes Tier nimmt Pellets gerne an

➡ Empfohlene Dosierung: Je nach Tiergröße und Bedarf


5. Biojoy BIO-Spirulina Pulver (1 kg)

✔ 100 % reines Spirulina (Arthrospira platensis)
✔ Ohne künstliche Zusätze, roh verarbeitet für maximale Nährstoffdichte
✔ Vegan, glutenfrei und laktosefrei

Mögliche Nachteile:
✘ Pulverform kann stauben
✘ Geschmack nicht für jedes Pferd angenehm

➡ Empfohlene Dosierung: 2x täglich je 2,5 g

Fazit – Lohnt sich Spirulina für dein Pferd?

Spirulina kann eine wertvolle Ergänzung sein, besonders für Pferde mit Hautproblemen, einem geschwächten Immunsystem oder erhöhtem Nährstoffbedarf. Aber: Es ist kein Allheilmittel. Entscheidend sind Qualität, Dosierung und ob dein Pferd es überhaupt frisst. Wer neugierig ist, sollte es einfach ausprobieren und die Reaktion des Pferdes genau beobachten.

Letztlich gilt: Jedes Pferd ist individuell. Manche profitieren enorm, andere zeigen kaum eine Veränderung. Mein Tipp: Klein anfangen, testen und selbst eine Meinung bilden.